Theatro Kosilo – Die kleinste Bühne der Stadt

Veröffentlicht am April 20th, 2009 von Philipp in Josefstadt-Tipps, Kultur & Unterhaltung

Mit einer Gesamtfläche von 28,57 m², einer Bühnenfläche von 5 m² und einem maximalen Sitzplatzangebot von 18 Plätzen, darf sich das am 14. November 2002 eröffnete Theatro Kosilo, sicherlich die kleinste Bühne Wiens nennen. Seit diesem historischen Donnerstag ist Wien eine touristische Attraktion reicher.

Schon vor dem Fernseh-Absturz von „Mitten im Achten“, war Er schon da. Mitten im achten Bezirk, auf der Bühne des Theatro Kosilo. Er hat nicht nur Briefliteratur wieder populär gemacht, sondern wahrscheinlich das am längsten gespielte Kabarettprogramm Österreichs im Repertoire. Er macht mit seinen satirischen Briefen an die “Großkopferten” seit fast 16 Jahren deutlich, wozu das geschriebene Wort auch heute noch fähig ist. Er, der solch “blöde Briefe” an “g’scheite Leut” bereits ein halbes Leben lang schreibt und verschickt, und damit Kirche, Behörden, Banken, Politiker oder auch mal unser aller Exekutive, die liebe Polizei, ordentlich auf Trab hält, heißt Walter Kosar, vielen besser bekannt unter seinem Künstlernamen KOSILO.

Blöde Briefe an g’scheite Leut’

2.600 Blöde Briefe an g’scheite Leut’ hat Kosilo zwischen 1990 bis 2006 versendet (nachzulesen im gleichnamigen 482 Seiten starken Buch, ISBN 978-3-9501637-1-1) und damit höchst unterschiedliche Reaktionen ausgelöst, von humorvoll bis humorlos, wie etwa die Geschichte vom Brief des Bankräubers an die Nationalbank, der wegen Grippe verhindert sei, und bittet, ihm ein Plastiksackerl voller Geld doch ausnahmsweise direkt nach Hause zuzustellen. Die Liste an skurrilen und unterhaltsamen Briefwechsel ist lange, reicht von Bewerbungsschreiben um den Job eines “Hofnarren bei Vranitzky”, über die Anfrage um eine eigene “U-Bahn Station im (hauseigenen) Keller”, das “Gesuch um die burgenländische Staatsbürgerschaft”, bis hin zur “Anfrage um eine Nasenbohrmaschine an Hilti”. Empfohlen und wirklich köstlich: der Briefwechsel mit Helmut Kuckacka anlässlich der ÖVP-Plakate zum Jahrtausendwechsel!

Im Programm dieses Wohnzimmertheaters finden sich Szenestars wie Christa Urbanek, den Performancekünstler Tom Zabel, und natürlich auch Kosilo. Hier liest, spielt und clowniert er jeden Donnerstag sein bereits
legendäres Briefkabarett© „Blöde Briefe an g’scheite Leut“, und einen Sonntag im Monat spielt hier der berühmte „Zirkus Kosifloh“ für Kinder. Obwohl das Theatro Kosilo ohne staatliche Förderungen auskommt, haben Geburtstagskinder immer freien Eintritt. Auch geschlossene Veranstaltungen können gebucht werden.

Facts

THEATRO KOSILO
Neudeggergasse 14/1
1080 Wien
T/F +43/1/4084662
theatro@kosilo.at
www.kosilo.at

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